9. Mai, Anker auf, Leinen los

Zeit wird es ja. Nachdem die Winsch jetzt zum ersten Mal einwandfrei und endlich wieder funktioniert, steht nun tatsaechlich die Trennung von unseren Freunden und unserem Winterquartier an. Um es nicht gleich zu uebertreiben, wird unser erster Schlag nach Preveza, also ungefaehr 8nm, sein. Der Wind laesst leider etwas zu wuenschen uebrig, also fahren wir unter Motor in die Hospital Bay um dort den Anker wieder fallen zu lassen. Eine Woche bleiben wir, wir treffen Dave wieder, ihn kennen wir nun seit ueber einem Jahr und wir rennen uns erstaunlich oft ueber den Weg. Dave stellt uns noch Michael, einen Australier vor und so verbringen wir nette Tage gemeinsam und tauschen Geschichten aus, helfen Dave mit dem Tepai, der neuen Cruising Tax in Griechenland, und geniessen die Zeit. Diesmal warten wir auf einen windstillen Tag, da die naechste Etappe und zum ersten Mal durch einen Kanal, in dem Fall den von Lefkas, fuehren wird.

 

16. Mai, Lefkas Kanal

es ist Flaute angesagt, und tatsaechlich, die Wasseroberflaeche ist spiegelglatt und wir sind unterwegs zum Kanal. Eric hat heute einen nervoesen Tag, somit steuere ich uns eine gute Stunde durch die Wasserstrasse bis wir am anderen Ende von unangenehm rauher See und etwas Wind auf die Nase empfangen werden. Wir setzen die Segel und wollen nach Nidri kreuzen. Der Wind ist allerdings etwas schwach auf der Brust, die Wellen schubsen uns unangenehm herum und schieben uns zurueck. So wird das leider nichts. Also die ganze Strecke unter Motor, zum Glueck ist es nicht mehr soweit bis Nidri. Insgesamt legen wir heute ungefaehr 22nm zurueck und ankern in der Tranquil Bay in Nidri

Auch hier bleiben wir wieder einige Tage haengen, unter Anderem warten wir ab, bis ein Sturm vorueberzieht. An diesen Tagen sind beide Buchten in Nidri uebervoll und die Boote ankern unangenehm nah aneinander. Jeder sucht Schutz vor dem Wetter, man kann es keinem uebel nehmen, obwohl wir 2 andere Segler bitten muessen, den Abstand zu uns doch etwas groesser zu waehlen, da wir uns beinahe die Hand geben konnten. Einer davon liess sich erst durch die Zusatzinfo, dass wir ein Stahlboot haben, ueberzeugen, das wuerde im unguenstigen Fall einer Kollision ein Loch in seinem Boot hinterlassen.

 

22. Mai, wir verlassen Nidri und die Insel Lefkada

und machen uns, endlich unter Segeln, auf nach Mytikas, wieder am Festland. Dort angekommen, 12nm haben wir zurueckgelegt, ankern wir fuer eine Nacht und stocken beim obligatorischen Rundgang durch die kleine Ortschaft unsere Vorraete wieder auf. Eric will am naechsten Tag schon wieder weiter, ich hatte gehofft, noch eine weitere Nacht hier zu verbringen. Der Plan, in einer Ankerbucht auf Kalamos zu naechtigen, stellt sich als nicht durchfuehrbar heraus. Der Wind pfeift zwischen Kalamos und Kastos durch, andere Boote haben rechtzeitig Schutz gesucht und die Bucht ist voll, gegenueber, auf der Nordseite von Kastos waere auch eine Bucht, diese ist, aus gutem Grund leer. Das Wasser scheint zu kochen, die Stimmung an Bord ist deutlich angespannt, wir brauchen einen Plan. Am nord-oestlichen Ende von Kastos ist eine Ankermoeglichkeit, keine Bucht, aber die Insel sollte uns genug Abdeckung und Schutz vorm Wind bieten. Dort angekommen bestaetigt sich die Vermutung und wir lassen den Anker ein weiteres Mal ins Ionische Meer hinab.

Am naechsten Tag empfaengt uns traumhaftes Wetter und wir bauen schnell unser Beiboot auf, um die Insel zu erforschen. Die Erkundung ging laenger als gedacht und beschert mir ordentliche Blasen auf Fersen und Fussohlen, dennoch war es den Ausflug wert, die Fuesse heilen ja auch wieder. Kastos, die gleichnamige Ortschaft auf dieser Insel ist ein weiterer huebscher Fleck, ein ueberschaubares Fischerdorf, dass abgesehen vom Museum auch einen Souvenirshop, einige Tavernen und sogar eine schicke Bar hat. Nur den Minimarkt finden wir nicht. Wahrscheinlich gerade geschlossen und so von aussen nicht erkennbar. Die Einheimischen wissen ja wo er ist, die brauchen keine Schilder.

 

25. Mai, Astakos

in Astakos streifen wir ein wenig durch die kleine Ortschaft, wie immer auf der Suche nach Versorgungsmoeglichkeiten und ein paar anderen Kleinigkeiten. Wir finden einen Fleischer, der uns nicht nur gutes Fleisch verkauft, sondern auch noch 2 Wuerste dazuschenkt. Auf die Frage, wo wir USB-Ladestecker bekommen koennen, nimmt er einen aus der Lade und verweigert es Geld dafuer anzunehmen. Typisch fuer die lieben Griechen, wie es scheint. Wir warten hier auf unseren lieben Freund Mani und seine Happiness (eine Ferrozement Ketch, Laienhaft ausgedrueckt ein Betonboot mit 2 Masten). Gemeinsam wollen wir dann weiter Richtung Sueden. Nach einer weiteren Nacht brechen wir gemeinsam am spaeten Vormittag auf Richtung Sueden, trennen uns eine weitere,ruppige Nacht spaeter wieder. Wir lassen den Wind entscheiden und machen uns auf den Weg nach Ithaka, in die bekannte Vathy Bucht.

 

28. Mai, Vathy, Ithaka

eine gut geschuetzte, ausreichend grosse Bucht erwartet uns hier bereits. Die Infrastruktur ist fuer eine Inselortschaft sehr gut, wir koennen sogar aus 3 Waschsalons auswaehlen und unsere Waesche mal wieder in einer Maschine waschen. Nicht wie sonst, in einem Kuebel mit den Fuessen. Sehr angenehm.

Wir erledigen kleine Arbeiten am Boot, es faellt ja taeglich etwas an, einmal gehen wir sogar auswaerts Fruehstuecken, der Preis haelt uns leider sehr ueberzeugend davon ab, Selbiges zu wiederholen.

Das Wetter beobachtend bleiben wir hier einige Naechte geschuetzt liegen und machen uns erst am 5. Juni wieder auf. Am Sued-oestlichen Ende der Insel wollen wir einen Badestop einlegen, das Wasser dort war zu verlockend und wir wurden schwach. Wir liegen hier zwar in keiner Bucht,

aber trotzdem brauchbar vor Wind und Wellen geschuetzt und beschliessen spontan den Tag hier ausklingen zu lassen und werden in der Nacht mit einem atemberaubenden Sternenhimmel belohnt.

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