Ubli-Lastovo

Korcula

Am darauffolgenden Tag streifen wir ein wenig durch Korcula, wir haben Zeit, da unser Wetterfenster erst am naechsten Tag ist. Wir nutzen die Gelegenheit um einige Dinge zu erwerben. Lammfelleinlagen fuer die Segelstiefel, Impraegnierspray fuer mein Oelzeug, allgemeine Vorraete, einen rutschfesten Bodenbelag, der zudem die kalten Bodenbretter etwas abschirmt. Zufrieden mit unserer Beute kehren wir zurueck und treffen noch letzte Vorbereitungen an Board. Ab morgen muss das Timing passen.

Nach einem ausgiebigen Fruehstueck schnappen wir uns die Schiffpapiere und unsere Reisepaesse und gehen gut gelaunt zum Hafenamt auf der anderen Strassenseite. Nachdem wir unser Anliegen vorgetragen haben, werden wir freundlich, aber unmissverstaendlich abgewiesen! Wir muessen nach Ubli auf der Insel Lastovo. Hier ist auch nur saisonal. Netterweise wird in Lastovo kurz angerufen. Ausklarieren geht bis 15:00. Wir fragen noch kurz, ob es in Ubli eine Moeglichkeit gibt Diesel zu tanken und nach einem Blick auf die Uhr wird es ploetzlich stressig.
In Korcula haetten wir die Zapfsaeulen zwar vor der Nase, aber sie sind gerade belegt. Warten koennen wir nicht, wir muessen uns beeilen um rechtzeitig, vor 15:00 in Ubli zu sein. Also, Vorbereitungen abbrechen, los geht’s.

 

Ubli auf Lastovo

um 14:00 erreichen wir Ubli, wir machen Tiki fest und ich zische zu Fuss zur Tankstelle da diese verdaechtig geschlossen wirkt. Der Schein truegt nicht. In fruehestens 3 Stunden koennen wir hier auffuellen. Also weiter zum Zoll. Ein verrosteter Container auf einem umzaeunten, aber nicht versperrten Areal stellt sich als Anlaufstelle heraus. Doch auch hier – Totenstille!

Ich entdecke einen Zettel in einem der kleinen Fenster mit einer Telefonnummer. Ein kurzer Anruf, in 10 Minuten kommt jemand. Aha.

Tatsaechlich kommt in der angegebenen Zeit ein Polizeiauto zum Container. Eine Polizistin steigt aus, gruesst mich kurz und verschwindet im Container. Nachdem sie den Computer gestartet und einige Sachen ausgepackt hat, oeffnet sie das Schiebefenster und nimmt meine Papiere entgegen. Ich frage, ob wir nach dem ausklarieren spaeter noch tanken duerfen. Ich meine mal gelesen zu haben, dass man 24 Stunden Zeit haette um das Land nach den Zollformalitaeten zu verlassen. Auch diese Information stellt sich als falsch heraus.

Sie ruft sicherheitshalber noch kurz die Kollegen an, doch die bestaetigen, dass wir umgehend und auf kuerzestem Weg raus muessen. Netterweise bieten sie aber an, am Abend, wenn wir getankt haben nochmal zu kommen und unsere Papiere abzufertigen.

In der Zwischenzeit schliessen wir die Vorbereitungen fuer den Weg nach Italien ab. Eric kocht noch Maissuppe und fuellt sie in unsere Thermoskanne ab, ich versuche die restlichen, nicht fixierten Dinge ordentlich zu verstauen. Wir essen noch in Ruhe, richten unser Oelzeug und die anderen warmen Sachen zurecht. Zwischendurch werden wir vom Steg aus gerufen, wir muessen mit Tiki weg hier, ein 50 Meter Schiff braucht den Platz.

Ich springe raus, loese die Leinen und fange an zu ziehen. Den Steg entlang bis zur Tankstelle, wo wir wieder festmachen. Immer wieder erstaunlich, wie leicht man 9 Tonnen an einer Leine ziehen kann. Natuerlich nur, wenn die 9 Tonnen schwimmen. Trotzdem schmeisst Eric den Motor an, da ich den benoetigten Radius fuer die Kurve vor uns von Land aus nicht ziehen kann. Da sind einfach Laternen und Zapfsaeulen im Weg.

Ubli-Lastovo

Ubli-Lastovo

Tanken

Die Zeit vergeht relativ flott, kurz vor 17:00 wird das Licht an der Tankstelle aufgedreht, um Punkt fuenf gehe ich an Land und auf den Tankwart zu. Selbiger steht vor Tikis Bug und angelt, ein Freund von ihm steht angelnd hinter Tiki. Vollkommen entspannt deutet er mir, dass er noch nicht fertig ist und wirft weitere 10 min seinen Koeder aus und holt ihn wieder ein.

Danach vertanken wir unsere letzten kroatischen Kuna und machen uns auf zum Zollsteg. Ein kurzer Anruf, nach 10 Minuten sind 2 Beamte da, diesmal duerfen wir mit in den Container, zum Glueck, draussen ist es schon recht frisch.

 

Zoll

Als Bootseigner sind wir ohne Crewliste unterwegs, nachdem der Beamte eine Auflistung der Crew an Board braucht, stellt er uns schnell und unbuerokratisch eine aus, ein Stempel hier, ein Vermerk da, noch schnell eine Kopie, fertig. Noch etwas Small-Talk, wir sind das erste Boot seit einigen Wochen und das amuesiert die Beiden irgendwie. Sie weisen uns noch darauf hin, das wir nun auf direktem Weg die kroatischen Gewaesser verlassen muessen, das wird mit Radar kontrolliert. Wenn wir zurueck kommen, muessen wir sofort einklarieren, bevor wir irgendetwas Anderes machen, sonst drohen empfindliche Strafen. Haben wir aber so schnell nicht vor. Achja, gekostet hat das ausklarieren nichts.

Wir verabschieden uns von den Beiden sehr netten und hilfsbereiten Beamten, immerhin haben sie uns weit ausserhalb der Oeffnungszeiten abgefertigt, und sie wuenschen uns noch eine gute und ruhige Ueberfahrt und schoene Feiertage.

 

Es ist soweit, wir queren nach Italien, doch mehr dazu – im naechsten Beitrag 😉

 

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3 thoughts on “Wir verlassen Kroatien-ausklarieren

  1. hallo ihr 2+2
    wir grüßen euch ganz herzlich. wir haben noch nicht so viel gelesen, da bei uns auch immer einiges zu regeln oder persönlich zu klären ist. jetzt läuft der motor ?
    wir sin gespannt wie euer weg so weiter geht. porec ist zur zeit ruhig. zur Handball em war ordentlicher betrieb. wir bleiben dran.wir wünschen euch, immer eine handbreit wasser unterm kiel
    liebe grüße Heinz+moni

    1. Hallo Ihr Lieben,
      ihr habt ja noch Zeit zum Lesen, ich gebe mein Bestes, um den Blog moeglichst lange am Leben zu erhalten 🙂
      Der Motor, jaja, ein ganz eigenes Thema, behandle ich im naechsten Beitrag, bitte noch um etwas Geduld.

      Gruesst mir bitte Porec und alle unsere Freunde dort, euch alles Liebe und vielen Dank fuer die Nachricht
      Wir-Vier 🙂

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